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     NEWS

     

** diverse INFO' s **

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Sibirien-Mongolei-China mit der TRANSSIB

 

4000 Km mit der Transsibirischen Eisenbahn, der Transmongolischen Eisenbahn und einem chin. Hochgeschwindigkeitszug von Irkutsk über Ulaan Baatar nach Peking und Shanghai.

Beeinflusst durch Harry's Erzählungen, Berichte und Videos über Sibirien und die Mongolei, reifte bei mir der Plan, das Ganze einmal mit der transsibirischen Eisenbahn zu machen. Es war wirklich beeindruckend, eine Reise voller Gegensätze und unvergesslichen Eindrücken. In dem nachfolgenden Bericht habe ich versucht, etwas von diesem Erlebnis weiter zu geben.

 

Zunächst ging es mit Lufthansa nach Moskau und dann nach ca. 3 Stunden mit Sibirien Airlines weiter nach Irkutsk.

Irkutsk mit ca. 600.000 EW liegt an der Angara, dem einzigen Abfliuss des Baikalsees und wird der Ausgangspunkt unser Fahrt mit der TRANSSIB sein.

 

Nach einem halben Tag in Irkutsk ging es ins 70 Km entfernte Listwjanka  am Baikalsee

Eine Siedlung mit knapp 2000 EW, nahe des Abflusses der Angara aus dem Baikalsee in Port Baikal.

Zwischen Listwjanka und Port Baikal ist die Angara wegen ihrer starken Strömumg den ganzen Winter eisfrei.

 

 

Der Baikalsee ist der tiefste (mittlere Tiefe ca. 740m und max. 1642m) und älteste Süßwassersee der Erde. Von Mitte November bis Anfang Mai ist der See meist komplett zugefroren. Da es wenige Straßen in Ufernähe gibt, sind einige Ortschaften im Winter nur über auf dem See angelegte Eisstraßen (Zimniks) zu erreichen. Bei einer durchschnittlichen Eisstärke von 70 cm verkehren hier sogar LKW. Wegen der durchschnittlichen Wassertemperatur von 7 Grad (selbst im Sommer nur 10 Grad) ist das Wasser sehr sauerstoffreich. Der See beherbergt 68 Fischarten, auch solche die hohe Ansprüche an die Wasserqualität stellen. Einige Arten kommen nur hier vor, wie die am tiefsten lebenden Fische, Omul (eine Maränenart) und der Fettfisch Golomjanka, der zu 40% aus Fett besteht und keine Schwimmblase hat. Er ist Hauptnahrungsquelle für die Baikalrobbe und den Omul. Der Omul ist hier der am meisten verzehrte Fisch. Er wird überall in allen Variationen angeboten (gekocht, gebraten, geräuchert, roh oder in Salz eingelegt).

Äschen, Hecht und Barsch kommen auch häufig vor, nur der Stör-Bestand geht stark zurück.

Noch gilt der Baikalsee als klarster und sauberster See der Erde mit Trinkwasserqualität. Das Wasser wird von winzigen Flohkrebsen biologisch sauber gehalten. Besonders hervorzuheben ist der nur 1,5mm lange Baikal-Epischura, welcher kleinste Algen und Bakterien vertilgt, und der nur etwas größere Flohkrebs (Jur), der tote Fische, ertrunkene Insekten und sogar Landwirbeltiere vertilgt.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen in einem Lokal an der Uferstraße, mit einem kleinen Lebensmittelmarkt im Keller, ging es zur Hundeschlittenfahrt und zum Spaziergang auf den See.
 

 

Am nächsten Tag fuhren wir nach einer Wanderung durch Listwjanka, mit einem Jeep übers Eis zum Dorf Bolschie Koty. Hier holten wir uns kalte Nasen beim Eisfischen mit einheimischen Dorfbewohnern. Die Fischer hatten 4 Tage zuvor ein Netz unterm Eis ausgelegt, welches nun geborgen wurde. Es war recht gut gefüllt, hauptsächlich mit dem nur hier heimischen Omul.

Danach gab es bei einer Familie des Dorfes ein traditionelles sibirisches Essen, bei dem der Samogon, ein selbstgebrannter Wodka meist aus Roggen, aber auch aus Rüben oder Kartoffeln, nicht fehlen durfte.

Begleitet von einem Familienmitglied mit Axt und Teekessel für die spätere Teezeremonie am offenen Feuer, brachen wir bei traumhaftem Wetter in den Wald auf, sammelten Holz und genossen den Tee mit Gebäck am Lagerfeuer.

Durch den verschneiten Wald ging es, vorbei an einer alten Goldwaschanlage, zurück zum See um von dort mit Luftkissenbooten wieder nach Listwjanka zu fahren.

 

 

Am Vortag der ersten Eisenbahnetappe ging es nach einem Abstecher zu einem Freilichtmuseum, zurück nach Irkutsk

 

Beeindruckend war noch der Besuch des Dekabristen-Museums mit einem kleinen Konzert. Marija Volkonskaja, die Frau eines der aktivsten Adligen beim Aufstand 1825 gegen den Zaren (Fürst Volkonski), lebte hier während seiner Verbannung.

  

 

Zum Abschluss des Sibirien-Aufenthalts genossen wir ein exzellentes Abendessen in gemütlicher Atmosphäre

 

 

 

Nun war es soweit – Start der 1. Eisenbahnetappe mit der transsibirischen Eisenbahn - 1200 km von Irkutsk nach Ulaan Baatar

 

Nachdem wir uns am Vortag in Irkutsk in einer riesigen Markthalle mit Proviant für die Zugfahrt eingedeckt hatten, konnte es jetzt losgehen. Um 7:00 Uhr erreichten wir das mächtige Bahnhofsgebäude in Irkutsk

 

 

Das Herz schlug schon höher als ich auf dem Bahnsteig vor dem Zug stand der uns in den nächsten 24 Stunden 1200 km durch Sibirien und die Mongolei bringen würde. Die Plätze in den Abteilen waren immer im 2-er-Pack gebucht. Da ich der einzige Alleinreisende in der Gruppe war, traf es mich etwas hart. Ich hätte mir das Abteil mit einem reichlich angetrunkenen Mongolen teilen müssen, der schon 5000 Km seit Moskau in dem Abteil unterwegs war und sich hier häuslich eingerichtet hatte. Nach einigen Verhandlungen seitens Olga (der sibirischen Reiseleiterin), hatte die Schaffnerin unseres Abteils ein Einsehen und hat mir eine freie Kabine zugewiesen, welche ich dann alleine nutzen konnte bis eventuell jemand zusteigen würde. Das war dann aber nicht der Fall.

Jeder Wagen des Zuges hat eine eigene Schaffnerin in Uniform, die bei jedem Halt fast regungslos neben der geöffneten Zugtüre auf dem Bahnsteig steht.

 

 

Zunächst ging es am Südufer des Baikalsees entlang, vorbei an Birkenwäldern und kleinen Siedlungen. Bei der weiteren Fahrt in südöstlicher Richtung zur ersten Station in Ulan Ude wechselte die Landschaft allmählich von den üppigen Wäldern zu karger Steppenlandschaft. In Ulan Ude musste die E-Lok durch eine Diesel-Lok ersetzt werden, da die Bahnstrecke ab der mongolischen Grenze nicht mehr elektrifiziert ist.

Mitten in der Nacht erreichten wir in Nauschki (Republik  Burjatien) den russischen Grenzübergang zur Mongolei, für die Ausreiseformalitäten. Die Abteile wurden in Begleitung von Hunden akribisch durchsucht.

Das gleiche Spiel 20 Km weiter in Süchbaatar mit den mongolischen Einreiseformalitäten. Die waren dann etwas kürzer gehalten.  

 

Am frühen Morgen erreichten wir dann Ulaan Baatar, die Hauptstadt der Mongolei.

Mit 1,2 Mio EW leben hier ca. 40% der mongolischen Bevölkerung. Die Stadt liegt auf 1350 Meter über NN. Neben den modernen Bauten gibt es noch etliche Siedlungen mit Jurten und Hütten. Hier leben viele Nomadenfamilien nur im Winter und ziehen im Sommer mit ihren Viehherden über Land. Teilweise haben sie ihre Herden auch verkauft und den "Traum vom Leben in der Stadt" dann doch nicht geschafft. Viele neue Wohnsilos stehen leer. Nur etwa 50% leben in Wohnungen. Der zunehmende Autoverkehr ist etwas chaotisch, da es kaum Ampeln gibt. Der Verkehr wird teilweise durch Polizisten geregelt. Toyota hat wohl ein besonderes Abkommen mit der Stadt, die hier fahrenden Autos sind fast ausschließlich von dem Hersteller, und davon überwiegend das Modell Prius. 

 

Sehenswürdigkeiten in der ansonsten schmucklosen Stadt sind......

Das buddhistische Gandan-Kloster auf einem Hügel im Westen der Stadt. Hier leben ca. 600 Mönche welche religiöse Zeremonien ausüben dürfen. Etwas negativ habe ich empfunden das die Gläubigen nur gegen Geld, Anliegen auf kleine Zettel schreiben können, die dann von den Mönchen in ihr Gebet einbezogen werden.

 

 Der Winterpalast des Bogd Khan, von 1911-1924 Herrscher der Mongolei

 

Das Dsaisan Denkmal auf einem Hügel südlich der Stadt soll an die gefallenen Sowjet-Soldaten im 2. Weltkrieg erinnern. Um das Monument zu erreichen, müssen 300 Stufen erklommen werden. Die Wandgemälde behandeln Szenen der Freundschaft zwischen UdSSR und Mongolei.

 

Der weite Überblick über die Stadt macht die Klassenunterschiede deutlich erkennbar. Mit dem nötigen Bestechungsgeld kann man sogar auf dem ‚heiligen Berg‘ bauen, was eigentlich vom Glauben her nicht erlaubt ist. Schulgeld für eine gute Schule 1500$ im Jahr.

 

 

Nach den Eindrücken der Stadt ging es raus in die unberührte mongolische Natur.

Verschneite Wiesen mit Yak- und Schaf-Herden und Pferde, die größtenteils freilaufend  gehaltenen werden. Nur Reittiere werden eingefangen und angebunden. Die Mongolen reiten auf relativ hoch gebauten Holzsätteln.

 

Unendliche  Weiten wechseln mit schroffen Felsen, immer wieder begegnet man Opferhügeln wo Steine aufgehäuft und Gebetstücher für die Götter aufgehängt werden.

Unweit unseres Camps kehrten wir auf dem Rückweg einer Wanderung bei einer Nomadenfamilie ein. Hier konnten wir die legendäre Gastfreundschaft erfahren bei Tee mit Yak-Milch, getrocknetem Quark und Backwaren mit selbstgemachter Butter. Das Familienoberhaupt verschwand kurz um sich für die Gäste chic zu machen (gute Jacke und ein Hut). Dann gab es eine Runde Schnupftabak für die männlichen Gäste

 

Das Camp lag am Fuße einer Fels-Kette. Faszinierend die unglaubliche Stille und der glasklare Himmel.

Da die Nächte mit annähernd 20 Grad Minus noch recht frisch waren, musste die Kohle im Ofen alle paar Stunden nachgelegt werden.

 

Nach einem urigen Frühstück hieß es Abschied nehmen. Es ging wieder Richtung Ulaan Baatar mit einem Zwischenstopp am Dschingis-Khan-Denkmal mitten in der mongolischen Steppe ca. 54km südöstlich der Hauptstadt in der Provinz Töw-Aimag.

 

 

Der Aufbruch zur nächte Strecke, diesmal  mit der transmongolischen Eisenbahn 1360 km nach Peking.

 

 

Das Abteil teilte ich mir diesmal mit unserer mongolischen Reiseleiterin und einem jungen Iren.

Der Zug passierte die unendlichen Sand- und Steppenlandschaften der Wüste Gobi mit vereinzelten kleinen Ansiedlungen und Vieherden, teilweise leider auch verendete Tiere die der Kälte und dem dürftigen Nahrungsangebot des Winters nicht trotzen konnten.

 

In der Nacht erreichte der Zug Eren Hot (Erlian) an der mongolisch-chinesischen Grenze.Nach den Aus- und Einreiseformalitäten, die etwas kürzer als bei der Ausreise aus Russland ausfielen, fuhr der Zug in eine riesige Halle um die Fahrgestelle zu tauschen, da die chin. Spur schmaler ist. Die Waggons wurden auf 3 Gleise verteilt, samt Insassen hydraulisch angehoben, alte Fahrgestelle abmontiert, neue drunter und dann wurde der Zug wieder zusammengesetzt und weiter ging es durch China.

 

Jetzt war endlich etwas schlafen angesagt. Am frühen Morgen nach einer heißen Tasse Tee und den mitgebrachten Kleinigkeiten, zeigte der Blick aus dem Fenster ein anderes Landschaftsbild - fruchtbare Felder, gesäumt von langsam höher werdenden Bergen.

 
Gegen Mittag war nach 27 Stunden Peking im Dunst erreicht.

Peking kann auf eine ca. 3000-jährige Geschichte zurückblicken.

Erste Eindrücke von der Altstadt sammelten wir mit einer Rikscha-Fahrt durch die Hutongs.

Beim anschließenden Bummel über die Einkaufsstraße Wangfujing, machten wir einen Abstecher in eine kleine Seitenstraße in der, soweit das Auge reichte, kleine Spezialitäten mit Fleisch und Gemüse, sowie gegrillte Heuschrecken, Skorpione und Spinnen angeboten wurden. Noch lebend auf Holzstäbchen aufgespießt werden sie frisch zubereitet und sind ein schmackhafter, eiweißhaltiger Snack.

 

Ein ‚Muss‘ beim einem Peking-Aufenthalt ist der Platz des himmlischen Friedens mit einem Rundgang durch die ‚verbotene Stadt‘ wo bis 1911 die chin. Kaiser lebten und der Bevölkerung der Zutritt verboten war. Seit 1987 Weltkulturerbe.

 

In  einem  Zentrum

der traditionellen  chin. Medizin

genossen wir nach dem

stundenlangen Lauf

durch die verbotene Stadt

ein Fußbad mit Massage.

 

Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Himmelstempel auf einem Marmorsockel mit der ‚Halle des Erntegebets‘ und der Sommerpalast mit dem Kunming-See.

 

Ein absolutes Highlight war der Ausflug zu einem Teilstück der chin. Mauer nahe der Stadt Mutianyu. Von hier aus geht es zunächst mit der Seilbahn auf einen Berg-Kamm. Ab hier kann man kilometerweit auf dem beindruckenden Bauwerk wandern und die nicht enden wollenden Weiten bewundern. 

Mit einer Gesamtlänge von 21.000 Km durch Chinas Berge. ist ‚the great wall‘ das größte Bauwerk der Welt.

am Abend in Peking begeisterte uns eine hervorragende

Akrobatik-Veranstaltung

 

 

 

Zum letzten Ziel der Reise ins 1300 Km entfernte Shanghai fuhren wir in knapp 5 Stunden mit einem Hochgeschwindigkeitszug der fast konstant 300 km/h fuhr und auf der gesamten Strecke nur einen Halt hatte.

 

Shanghai liegt im Mündungsgebiet des Jangtsekiang am Huangpu-Fluss und hat mit 23 Mio. nochmal 1,5 Mio mehr Einwohner als Peking.

Da die Stadt am Meer liegt und auch die Auto-Zulassungen (3,5 Mio) stark eingeschränkt werden (Losverfahren und umgerechnet ca. 10.000€ für eine Neuzulassung), ist hier nicht so viel Smog. In der Wirtschafts- und Finanzmetropole herrscht ein ganz anderes Flair als in Peking – quirlig und lebendig gegenüber steif und traditionell.

Bei einem Spaziergang durch die Altstadt und den YU-Garten sammelten wir erste Eindrücke von der Stadt die mit einer traditionellen Teezeremonie abgerundet wurden

 

Wieder eine ganz andere Welt bietet sich bei einem Spaziergang auf Shanghais Uferpromenade mit mächtigen alten Bauwerken und dem Blick auf den modernen Stadtteil Pudong mit seinen gewaltigen, futuristischen

 Wolkenkratzern die innerhalb der letzten 30 Jahre hier entstanden sind

 

Gigantisch ist der Panoramablick von der  500 Meter hohen Plattform des Shanghai World Financial Centers. Von hier aus erscheinen selbst andere Wolkenkratzer noch klein. Es gibt davon in der Stadt 3000 über 200 Meter.

 

Umwerfend ist Shanghai bei Nacht. Grandiose Lichteffekte wohin man auch schaut.

 

 

Neben dem schillernden, exklusiven Stadtkern gibt es auch noch ein anderes Gesicht von Shanghai in den bis zu 50 Km entfernten Wasserdörfern.

Wir besuchten  den Vorort Zhujiajiao, das "Venedig von Shanghai.

Der von Kanälen kreuz und quer durchzoge Vorort zählt ca. 60.000 EW auf 47 qkm und hat eine 1700-jährige Geschichte. Im alten Teil des Ortes geht es zwar sehr spartanisch zu aber überaus lebendig. Es gibt zum Beispiel  für ganze Viertel nur einen Raum mit sanitären Anlagen, aber angeboten wird in den vielen kleinen Geschäften alles was man zum Leben braucht. 

Hauptverkehrsmittel sind  die kleinen Holzboote und Mopeds.

Der neuere Teil ist mittlerweile modern konzipiert , wobei hier sehr behutsam vorgegangen wird.

 

 

Die Reise vermittelte einen kurzen, aber intensiven Eindruck von den wechselnden Landschaften und unterschiedlichen Kulturen, nicht zuletzt dank der informativen Gespräche über Land, Leute und Alltagsleben mit den jeweiligen Reiseleitern. 

 

Teil 1 des Films 

Sibirien und Fahrt mit der transsibirischen Eisenbahn nach Ulaan Baatar

Teil 2 des Films.

Mongolei und Fahrt mit der transmongolischen Eisenbahn nach Peking

 

 

Teil 3 des Films.

China mit  Peking, Besuch der chinesischen Mauer und Shanghai