Wolgadelta
Fischen auf Wels, Rapfen, Barsch und Hecht
Das Delta beginnt bei der Stadt Wolschski und mündet in das Kaspische Meer.
Wenn man sich Russland mal als Angelziel ausgesucht hat ist die Wolga
ein Muss.
Hier im Delta mit seinen Hunderten Seitenarmen findet man das
Angelparadies schlechthin. Wenig Festland,
Hunderte von kleinen Inseln,
Kanälen, Schilfgürteln und kleine oder große Seen.
Wer einmal mit dem Virus Delta infiziert wurde wird immer gerne
wiederkommen. So ist es auch mir ergangen. Viele Jahre lang war
einmal
im Jahr Wolga angesagt.
Durch die Verbindung mit meinem Angelfreund Michael von Beluga-Tours
war es mir möglich in einem Naturschutzgebiet (Staatsjagd) mit
Sondergenehmigung fischen zu dürfen. Unsere Basisstation war die
Lotos Lodge, ehemalige Lodge von Breschnew für Jagdgäste.
Uns bot sich jedes Jahr angeln vom Feinsten. Mitten in der Natur, mit
Eindrücken die sich jeden Tag änderten, Unmengen von Wildvögeln,
raubende Fische nach jeder Kurve und immer wieder ein verändertes
Panorama. Anglerherz was willst Du
mehr.
Nur die Größen der einzelnen Fischarten waren etwas anders als wir es
vom Rhein oder den Bodden kennen. Aber bei den Welsen da stimmte
alles, zumal ich, als Spinnangler konnte aus den vollen schöpfen. Des
öfteren hatte bei der Spinn-Tour auch ein Wels das Blech genommen,
welches an einer normalen Spinnrute einen spektakulären Drill lieferte.
Es war gar nicht zu vermeiden , beim Hecht- oder Barsch-Angeln einen Wels zu haken. In allen erdenklichen Größen.
Nur die richtigen Kaliber wurden von unseren Waller-Spezis auf Grund
mit riesigen Ködern gefangen. Bei den Barschen war bei ca. 38cm Ende
der Fahnenstange.
Ich hatte in all den Jahren auch nicht einen größeren gefangen
oder
gesehen. Bei den Zandern war der Unterschied noch größer, wenn ich
da
an die Bodden oder den Rhein denke. Ein Züchter hier im Westerwald
sagte mir, das der Wolga-Zander eine komplett andere Spezi sei, denn
sie sind relativ
klein geraten. Auch die Hechte endeten bei ca.
88cm.
Auffällig war die schlanke Form, aber dies alles wurde wettgemacht mit
der enormen Vielzahl der Fische, am leichten Gerät, Spaßfaktor 100%,
aber Probleme wenn es dann mal ein Wels war.
Wenn wir einen großen Schwarm Möven gesehen haben, dann sofort
hin.
Fast bei jedem
Wurf ein Treffer (riesige Barschtrupps waren unterwegs) .
Das gleiche mit den Rapfen. Kurz vor der Dunkelheit hatten wir oft
reine
Sternstunden. Ich kann mich nicht erinnern, mal in einem Jahr nicht
zufrieden gewesen zu sein.
Auch wird mir ewig in Erinnerung bleiben, als wir am Anfang mal einen
halben Tag auf einem staatlichen Stör-Fangschiff miterleben durften.
Mich persönlich hatte es sehr nachdenklich gestimmt. Hunderte von
Stören wurden abgeschlachtet. Das Resultat war, das nach all den
Jahren noch keine
10% der Störe überlebt haben.
Auch für uns Angler gab es ein Ende. Durch politische
Machtwechsel,
Unsicherheiten usw. gab Beluga-Tours auf. So erging es fast allen Delta
Anbietern. Auch in den Medien habe ich lange nichts mehr vom
Wolga-Delta gehört. Mich stimmt es traurig , denn es war jedes Jahr ein
großes Highlight für mich.
Hier noch ein Video vom Fischen im Wolgadelta